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Besichtigungstermine
Wohnungsbesichtigung durchführen: Der komplette Leitfaden
Du stehst vor deiner ersten Wohnungsbesichtigung als Vermieter und fragst dich, wie du das professionell angehst? Oder du hast schon einige Besichtigungen hinter dir, aber irgendwie läuft es nie ganz rund? Keine Sorge – mit der richtigen Vorbereitung und Struktur wird jede Wohnungsbesichtigung zum Erfolg. In diesem Leitfaden erfährst du alles, was du wissen musst: von der Vorbereitung über den Ablauf bis zur finalen Mieterauswahl.
Warum eine gute Wohnungsbesichtigung so wichtig ist
Die Besichtigung ist weit mehr als nur ein Türöffnen und Herumzeigen. Sie ist der Moment, in dem sich beide Seiten ein Bild voneinander machen – du vom potenziellen Mieter und der Interessent von dir als Vermieter.
Der erste Eindruck zählt – auf beiden Seiten
Als Vermieter möchtest du natürlich den besten Mieter finden: jemanden, der pünktlich zahlt, die Wohnung pfleglich behandelt und möglichst lange bleibt. Aber vergiss nicht: Gute Mieter haben Auswahl. Wenn deine Besichtigung chaotisch wirkt, die Wohnung ungepflegt aussieht oder du unvorbereitet wirkst, entscheiden sich die besten Bewerber womöglich für eine andere Wohnung.
Eine professionell durchgeführte Besichtigung zeigt, dass du ein zuverlässiger Vermieter bist. Das schafft Vertrauen und zieht genau die Mieter an, die du haben möchtest.
Auswirkungen auf das Mietverhältnis
Die Qualität der Besichtigung hat direkte Auswirkungen auf das spätere Mietverhältnis. Wer bei der Besichtigung alle wichtigen Informationen erhält – zu Nebenkosten, Hausordnung, Besonderheiten der Wohnung – startet mit realistischen Erwartungen. Das reduziert spätere Konflikte und Missverständnisse erheblich.
Außerdem kannst du bei einer gut strukturierten Besichtigung besser einschätzen, ob der Interessent wirklich zur Wohnung und zur Hausgemeinschaft passt. Ein 10-minütiges Gespräch sagt oft mehr als jede Selbstauskunft.
Die perfekte Vorbereitung für deine Besichtigung
Der Erfolg einer Wohnungsbesichtigung entscheidet sich oft schon vor dem eigentlichen Termin. Mit guter Vorbereitung sparst du dir später Ärger und Nachfragen.
Die Wohnung optimal präsentieren
Bevor der erste Interessent klingelt, sollte die Wohnung in bestem Licht erscheinen:
- Sauberkeit: Eine saubere Wohnung ist das Minimum. Staub wischen, Böden reinigen, Fenster putzen – das sollte selbstverständlich sein
- Ordnung: Wenn die Wohnung noch bewohnt ist, bitte den aktuellen Mieter, persönliche Gegenstände so weit wie möglich zu verstauen
- Licht: Öffne alle Jalousien und Vorhänge, schalte bei Bedarf Lampen ein. Helle Räume wirken größer und einladender
- Lüften: Frische Luft ist wichtig. Lüfte 15-30 Minuten vor der Besichtigung gründlich durch, besonders bei Raucher-Wohnungen
- Temperatur: Im Winter sollte die Heizung laufen. Niemand unterschreibt gern einen Mietvertrag, während er vor Kälte zittert
- Gerüche: Unangenehme Gerüche sind absolute Dealbreaker. Notfalls mit neutralen Raumdüften gegensteuern
Welche Unterlagen du bereithalten solltest
Professionelle Vermieter kommen nicht mit leeren Händen zur Besichtigung. Bereite folgende Unterlagen vor:
- Exposé: Alle wichtigen Fakten auf einen Blick (Wohnfläche, Zimmeranzahl, Kaltmiete, Nebenkosten, Kaution, Einzugstermin)
- Grundriss: Hilft Interessenten, sich die Möblierung vorzustellen
- Energieausweis: Musst du laut Gesetz vorzeigen können
- Selbstauskunft-Formular: Für interessierte Bewerber direkt zum Ausfüllen
- Hausordnung: Damit Interessenten wissen, worauf sie sich einlassen
- Fotos der Wohnung: Falls die Wohnung noch möbliert ist, aber leer übergeben wird
Termine effizient koordinieren
Bei wenigen Interessenten sind Einzeltermine kein Problem. Doch bei einer beliebten Wohnung in guter Lage kann dein Postfach schnell mit 50 oder mehr Anfragen überlaufen. Dann wird die Terminkoordination zur echten Herausforderung.
Hier einige Tipps für die Terminplanung:
- Zeitfenster bündeln: Lege Besichtigungen wenn möglich auf einen oder zwei Nachmittage. Das spart dir mehrfache Anfahrten
- Puffer einplanen: Rechne pro Besichtigung mit 20-30 Minuten, plus 10 Minuten Pause zwischen den Terminen
- Bestätigung einfordern: Bitte um verbindliche Zu- oder Absage, um No-Shows zu reduzieren
- Erinnerungen senden: Eine kurze Erinnerung am Vortag erhöht die Verbindlichkeit
Tipp: Statt endlose E-Mail-Ketten zu führen, kannst du mit einem Online-Buchungstool Zeit sparen. Mit besichtigungstermine.com erstellst du in wenigen Minuten eine Buchungsseite, auf der sich Interessenten selbst in freie Slots eintragen. Du behältst den Überblick und musst nicht jedem einzeln antworten.
Bei sehr hoher Nachfrage kann auch eine Massenbesichtigung sinnvoll sein, bei der mehrere Interessenten gleichzeitig kommen.
Der optimale Ablauf einer Wohnungsbesichtigung
Du hast alles vorbereitet, der erste Interessent steht vor der Tür. Jetzt kommt es auf einen strukturierten Ablauf an.
Begrüßung und Einstieg
Begrüße den Interessenten freundlich und stelle dich kurz vor. Ein kurzes Gespräch an der Tür lockert die Atmosphäre auf, bevor es in die Wohnung geht. Frag ruhig, wie die Anfahrt war oder ob der Interessent die Adresse gut gefunden hat.
Dann gib einen kurzen Überblick über die Wohnung:
- Größe und Zimmeranzahl
- Kaltmiete und geschätzte Nebenkosten
- Frühestmöglicher Einzugstermin
- Kaution
- Größe und Zimmeranzahl
- Kaltmiete und geschätzte Nebenkosten
- Frühestmöglicher Einzugstermin
- Kaution
Diese Eckdaten sollten Interessenten schon aus dem Inserat kennen, aber eine kurze Wiederholung schadet nicht.
Der Rundgang durch die Wohnung
Führe aktiv durch alle Räume. Beginne idealerweise im Flur und arbeite dich systematisch durch die Wohnung. Bei jedem Raum:
- Benenne den Raum: "Das hier ist das Schlafzimmer, etwa 14 Quadratmeter"
- Zeige Besonderheiten: Einbauschränke, Stuck an der Decke, neue Fenster
- Erwähne relevante Details: Himmelsrichtung, Aussicht, Geräuschpegel
Vergiss nicht die Nebenräume:
- Badezimmer mit Hinweis auf Badewanne/Dusche, Fenster, Waschmaschinenanschluss
- Küche mit Angabe, ob Einbauküche bleibt oder nicht
- Balkon oder Terrasse
- Keller oder Abstellraum
- Fahrradkeller, Waschküche, Gemeinschaftsgarten
- Badezimmer mit Hinweis auf Badewanne/Dusche, Fenster, Waschmaschinenanschluss
- Küche mit Angabe, ob Einbauküche bleibt oder nicht
- Balkon oder Terrasse
- Keller oder Abstellraum
- Fahrradkeller, Waschküche, Gemeinschaftsgarten
Wichtige Punkte nicht vergessen
Neben den offensichtlichen Räumen gibt es Details, die Interessenten interessieren, aber nicht immer selbst fragen:
- Heizungsart: Gas, Fernwärme, Öl? Wo ist der Thermostat?
- Zählerstände: Wo sind Strom- und Wasserzähler?
- Internet: Welche Anbieter sind verfügbar, gibt es einen Glasfaseranschluss?
- Parkmöglichkeiten: Gibt es einen Stellplatz, Tiefgarage oder Anwohnerparken?
- Müllentsorgung: Wo stehen die Tonnen, wie wird getrennt?
- Hausmeister: Gibt es einen Ansprechpartner im Haus?
- Nachbarn: Wer wohnt über, unter und neben der Wohnung?
Zeit für Fragen einplanen
Nach dem Rundgang solltest du Zeit für Fragen des Interessenten einplanen. Beantworte offen und ehrlich. Wenn du etwas nicht weißt, sag das lieber, als etwas Falsches zu behaupten. Typische Fragen sind:
- Wie hoch waren die Nebenkosten im letzten Jahr tatsächlich?
- Warum zieht der aktuelle Mieter aus?
- Sind Renovierungen geplant?
- Darf ich Haustiere halten?
- Kann ich die Wände farbig streichen?
Die richtige Dauer
Eine Einzelbesichtigung sollte zwischen 15 und 30 Minuten dauern, je nach Wohnungsgröße. Bei einer 2-Zimmer-Wohnung reichen 15-20 Minuten, bei einer großen 4-Zimmer-Wohnung mit Garten können es auch 30 Minuten sein.
Lass dich nicht zu sehr in die Länge ziehen, wenn weitere Interessenten warten. Signalisiere freundlich, dass du gern alle Fragen beantwortest, aber auch andere Termine hast.
Die richtigen Fragen an potenzielle Mieter stellen
Die Besichtigung ist auch deine Chance, den Interessenten besser kennenzulernen. Einige Fragen sind wichtig, um die Eignung als Mieter einzuschätzen.
Erlaubte und sinnvolle Fragen
Diese Fragen darfst und solltest du stellen:
- Berufliche Situation: "Was arbeiten Sie aktuell?" – gibt Aufschluss über Einkommensstabilität
- Einkommen: "Wie hoch ist Ihr monatliches Nettoeinkommen?" – die Faustregel sagt, die Warmmiete sollte nicht mehr als 30-40% des Nettoeinkommens ausmachen
- Anzahl der Personen: "Wer würde hier einziehen?" – wichtig für die Wohnungsgröße und Nebenkostenabrechnung
- Geplante Mietdauer: "Wie lange planen Sie, hier zu wohnen?" – langjährige Mieter sind oft wertvoller als häufige Wechsel
- Haustiere: "Haben Sie Haustiere oder planen Sie, welche anzuschaffen?"
- Rauchen: "Rauchen Sie?" – relevant für die Wohnung und oft auch für Nachbarn
- Vorherige Mietverhältnisse: "Warum verlassen Sie Ihre aktuelle Wohnung?"
Fragen, die du vermeiden solltest
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) setzt Grenzen. Folgende Fragen sind nicht erlaubt:
- Fragen zur ethnischen Herkunft oder Nationalität
- Fragen zur Religion
- Fragen zur sexuellen Orientierung
- Fragen zur Familienplanung oder Schwangerschaft
- Fragen zur politischen Einstellung
- Fragen zu Krankheiten oder Behinderungen (außer bei berechtigtem Interesse)
Halte dich an sachliche, wohnungsrelevante Fragen – dann bist du auf der sicheren Seite.
Nach der Besichtigung: Auswahl und Entscheidung
Die Besichtigung ist vorbei, jetzt beginnt die eigentliche Arbeit: den richtigen Mieter auswählen.
Notizen sofort festhalten
Direkt nach der Besichtigung – am besten noch vor dem nächsten Termin – solltest du dir Notizen machen:
- Wie war der erste Eindruck?
- Wie hat sich der Interessent verhalten? Pünktlich, höflich, interessiert?
- Gab es Warnsignale?
- Hat er/sie vollständige Unterlagen dabei gehabt?
Nach 10 Besichtigungen verschwimmen die Eindrücke schnell. Kurze Notizen helfen dir, später die richtige Entscheidung zu treffen.
Unterlagen sorgfältig prüfen
Bei ernsthaften Interessenten solltest du folgende Unterlagen anfordern und prüfen:
- Selbstauskunft: Vollständig ausgefüllt und unterschrieben
- Einkommensnachweise: Die letzten drei Gehaltsabrechnungen
- Schufa-Auskunft: Nicht älter als drei Monate
- Mietschuldenfreiheitsbescheinigung: Vom aktuellen Vermieter
- Personalausweis-Kopie: Zur Identitätsprüfung
Schnell reagieren bei Top-Kandidaten
Gute Mieter sind begehrt. Wenn du einen überzeugenden Bewerber gefunden hast, zögere nicht zu lange. Melde dich innerhalb von 2-3 Tagen und signalisiere dein Interesse. Ein zu langes Warten kann dazu führen, dass der Wunschmieter sich anderweitig entscheidet.
Absagen freundlich formulieren
Nicht jeder Bewerber kann den Zuschlag bekommen. Formuliere Absagen höflich, aber bestimmt:
- Bedanke dich für das Interesse
- Nenne keine diskriminierenden Gründe
- Halte dich kurz: "Wir haben uns für einen anderen Bewerber entschieden"
Fazit: Mit Struktur zum passenden Mieter
Eine Wohnungsbesichtigung professionell durchzuführen ist keine Raketenwissenschaft – aber auch kein Selbstläufer. Mit guter Vorbereitung, einem strukturierten Ablauf und den richtigen Fragen findest du schneller den passenden Mieter und sparst dir späteren Ärger.
Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Bereite die Wohnung vor: Sauberkeit, Licht und frische Luft machen einen guten ersten Eindruck
- Hab alle Unterlagen parat: Exposé, Grundriss, Energieausweis und Selbstauskunft-Formulare
- Führe strukturiert durch die Wohnung: Zeige alle Räume und wichtige Details
- Stelle die richtigen Fragen: Beruf, Einkommen, Mietdauer, Haustiere – sachlich und wohnungsrelevant
- Mach dir Notizen: Halte Eindrücke direkt nach der Besichtigung fest
- Reagiere schnell: Gute Mieter sind schnell vergeben
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