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Besichtigungstermine
WG-Casting organisieren: So findest du den perfekten Mitbewohner
Ein WG-Zimmer wird frei und plötzlich hast du 40 Nachrichten im Postfach? Willkommen in der Realität des WG-Marktes! Die gute Nachricht: Mit einem gut organisierten WG-Casting findest du nicht einfach irgendjemanden, der die Miete zahlt – sondern einen Mitbewohner, mit dem das Zusammenleben tatsächlich funktioniert. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du dein WG-Casting professionell planst, die richtigen Fragen stellst und am Ende die beste Entscheidung triffst.
Was ist ein WG-Casting und warum ist es so wichtig?
Ein WG-Casting ist mehr als eine normale Wohnungsbesichtigung. Es ist dein Auswahlverfahren, um herauszufinden, ob ein Bewerber nicht nur in das Zimmer, sondern vor allem in eure Gemeinschaft passt. Denn eine WG ist keine anonyme Mietwohnung – ihr teilt Küche, Bad und Alltag.
Warum Chemie und Kompatibilität entscheidend sind
Bei einer normalen Vermietung prüfst du Bonität und Miethistorie. Bei einem WG-Casting geht es um viel mehr: Passt der Tagesrhythmus? Wie steht es mit Ordnung und Sauberkeit? Ist die Person eher gesellig oder zurückgezogen? All diese Faktoren bestimmen, ob ihr die nächsten Monate oder Jahre harmonisch zusammenlebt – oder euch gegenseitig auf die Nerven geht.
Der Unterschied zur klassischen Besichtigung
Eine Wohnungsbesichtigung dauert 10 Minuten, der Bewerber schaut sich die Räume an, fertig. Ein WG-Casting ist ein Kennenlern-Gespräch. Du willst wissen, wer die Person ist, wie sie tickt und ob sie zu eurer WG-Kultur passt. Gleichzeitig prüft auch der Bewerber, ob er sich bei euch wohlfühlen würde. Das Casting funktioniert immer in beide Richtungen.
Was ein gutes Casting ausmacht
Ein erfolgreiches WG-Casting gibt beiden Seiten genug Raum, sich kennenzulernen. Es ist strukturiert genug, um alle wichtigen Punkte abzudecken, aber locker genug, damit ein echtes Gespräch entstehen kann. Am Ende hast du ein klares Gefühl dafür, ob jemand passt – und der Bewerber weiß, worauf er sich einlässt.
Vorbereitung: Das WG-Casting richtig planen
Die Vorbereitung entscheidet darüber, ob dein Casting-Tag entspannt abläuft oder im Chaos endet. Hier sind die wichtigsten Punkte:
Wie viele Bewerber einladen?
Die Faustregel: Lade 8-12 Bewerber zu Castings ein, wenn du ein Zimmer zu vergeben hast. Bei dieser Anzahl hast du genug Auswahl, ohne dich zu verzetteln. Bei extrem vielen Anfragen triff eine Vorauswahl anhand der Bewerbungsnachrichten – wer nur "Ist das Zimmer noch frei?" schreibt, ist wahrscheinlich nicht so motiviert wie jemand, der sich vorstellt.
Zeitrahmen pro Casting
Plane 20-30 Minuten pro Bewerber. Das klingt kurz, reicht aber völlig aus:
- 5 Minuten: Begrüßung, Zimmer zeigen, gemeinsame Räume zeigen
- 15-20 Minuten: Gespräch am Küchentisch
- 5 Minuten: Fragen des Bewerbers, Verabschiedung
Bei 25 Minuten pro Casting plus 5 Minuten Puffer schaffst du 12 Castings in 6 Stunden. Das ist an einem Samstag gut machbar.
Alle WG-Mitglieder einbinden
Ein häufiger Fehler: Nur ein oder zwei WG-Mitglieder führen die Castings durch und "berichten" den anderen. Problem: Die Abwesenden können sich kein eigenes Bild machen und zweifeln später an der Entscheidung.
Besser: Plant die Castings so, dass alle Mitbewohner dabei sein können. Das erfordert mehr Koordination, aber die Entscheidung wird am Ende von allen getragen. Außerdem erleben die Bewerber die echte WG-Dynamik.
Welche Unterlagen anfordern?
Bei einem WG-Casting sind Unterlagen weniger wichtig als bei einer normalen Vermietung. Trotzdem solltest du vor dem Einzug prüfen:
- Einkommensnachweis oder Immatrikulationsbescheinigung
- Schufa-Auskunft (optional, aber sinnvoll)
- Personalausweis
Fordere diese Unterlagen erst an, wenn du ernsthaft über einen Kandidaten nachdenkst – nicht beim ersten Casting.
Die besten Fragen für dein WG-Casting
Die richtigen Fragen zu stellen ist eine Kunst. Du willst ehrliche Antworten, ohne dass es sich wie ein Verhör anfühlt. Hier sind Fragen, die wirklich etwas über den Menschen verraten:
Fragen zum Alltag und Tagesrhythmus
- "Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?" – Frühaufsteher oder Nachteule? Das beeinflusst, wann das Bad belegt ist und wie laut es abends wird.
- "Was arbeitest du und wie sind deine Arbeitszeiten?" – Homeoffice bedeutet mehr Präsenz in der WG. Schichtarbeit kann zu ungewöhnlichen Uhrzeiten führen.
- "Wie oft bist du eigentlich zu Hause?" – Manche Bewerber sind nur zum Schlafen da, andere verbringen jede freie Minute in der WG.
Fragen zu Ordnung und Putzgewohnheiten
- "Wie würdest du dein Verhältnis zu Ordnung beschreiben?" – Die Selbsteinschätzung ist oft ehrlicher als "Bist du ordentlich?".
- "Wie hast du das Putzen in deiner letzten WG geregelt?" – Die Erfahrung zeigt, was funktioniert hat und was nicht.
- "Was nervt dich im Zusammenleben am meisten?" – Die Antwort verrät viel über Prioritäten. Wer "dreckiges Geschirr in der Spüle" sagt, legt Wert auf Sauberkeit.
Fragen zu Sozialleben und Besuch
- "Wie oft hast du Besuch oder übernachtet mal jemand bei dir?" – Ständiger Übernachtungsbesuch kann zur Belastung werden.
- "Wie stehst du zu gemeinsamen WG-Aktivitäten?" – Manche wollen eine Zweck-WG, andere regelmäßige WG-Abende.
- "Feierst du gerne zu Hause?" – Klärt Erwartungen an Partys und Lautstärke.
Fragen zu Konflikten und Kommunikation
- "Was würdest du tun, wenn dich etwas in der WG stört?" – Du willst jemanden, der Probleme anspricht, statt passiv-aggressiv zu werden.
- "Wie war das Verhältnis zu deinen letzten Mitbewohnern?" – Wer nur Negatives erzählt, ist vielleicht selbst Teil des Problems.
Fragen zur Motivation
- "Warum ziehst du um / suchst du ein WG-Zimmer?" – Die Antwort zeigt, ob es eine durchdachte Entscheidung ist oder eine Notlösung.
- "Was ist dir bei einer WG besonders wichtig?" – Vergleiche die Antwort mit eurer WG-Realität.
Termine koordinieren ohne Chaos
Die größte organisatorische Herausforderung: Wenn alle WG-Mitglieder bei den Castings dabei sein sollen, musst du deren Termine und die der Bewerber unter einen Hut bringen. Bei 3 Mitbewohnern und 10 Bewerbern wird das schnell zur Logistik-Hölle.
Das klassische Problem
Du verschickst Nachrichten an alle Bewerber: "Wann hättest du Zeit?" Jeder antwortet mit anderen Zeitfenstern. Du versuchst, diese mit den Verfügbarkeiten deiner Mitbewohner abzugleichen. Nach 50 Nachrichten hast du vielleicht 5 Termine – und bei zweien hat sich jemand vertan.
Die smarte Lösung
Statt endloser Abstimmung definierst du feste Zeitslots, zu denen alle WG-Mitglieder können. Diese Slots stellst du den Bewerbern zur Verfügung – wer zuerst bucht, bekommt den Termin.
Mit einem Online-Buchungstool wie besichtigungstermine.com kannst du diese Slots in wenigen Minuten anlegen. Du schickst den Bewerbern einfach einen Link, und sie tragen sich selbst in freie Zeiten ein. So weißt du immer genau, wer wann kommt – und sparst dir dutzende Nachrichten.
Tipps für die Terminplanung
- Blocke einen ganzen Tag: Samstage eignen sich am besten für Castings
- Plane Pausen: Nach 3-4 Castings brauchst du 15-20 Minuten, um kurz durchzuatmen
- Setze eine Deadline: "Bis Freitag könnt ihr euch einen Termin buchen" – so hast du am Wochenende einen klaren Plan
- Behalte einen Puffer-Slot: Für spontane Nachrücker oder falls ein Termin verschoben werden muss
Nach dem Casting: So triffst du die richtige Entscheidung
Alle Castings sind durch, ihr habt 10 Bewerber kennengelernt. Und jetzt? Die Entscheidungsfindung ist oft der schwierigste Teil.
Bauchgefühl vs. rationale Kriterien
Beide sind wichtig. Das Bauchgefühl sagt dir, ob die Chemie stimmt – das lässt sich kaum rational begründen. Rationale Kriterien helfen bei der Vorauswahl: Kann sich die Person das Zimmer leisten? Passt der Einzugstermin? Ist die Lebenssituation stabil?
Die beste Entscheidung kombiniert beides: Wähle aus den rational passenden Kandidaten denjenigen, bei dem das Bauchgefühl am besten ist.
Abstimmung in der WG
Jedes WG-Mitglied sollte eine Stimme haben – auch wer nur noch wenige Monate bleibt. Bewährt hat sich dieses Vorgehen:
- Direkt nach dem letzten Casting: Jeder nennt seine Top 3, ohne Diskussion
- Offene Runde: Warum habt ihr wen gewählt? Oft kristallisieren sich 2-3 Favoriten heraus
- Veto-Recht: Wenn jemand einen Kandidaten absolut nicht möchte, respektiert das. Ihr müsst alle miteinander leben können
Probewohnen als Option
Bei Unsicherheit kann ein Probewochenende helfen. Der Kandidat wohnt 2-3 Tage zur Probe bei euch, bevor der Mietvertrag unterschrieben wird. So seht ihr, ob der Alltag funktioniert. Klärt vorher, wer die Kosten trägt und dass beide Seiten danach ablehnen können.
Absagen freundlich formulieren
Du wirst 9 von 10 Bewerbern absagen müssen. Das ist unangenehm, gehört aber dazu. Eine kurze, freundliche Nachricht reicht:
"Vielen Dank für dein Interesse an unserem WG-Zimmer und dass du zum Casting vorbeigekommen bist. Wir haben uns leider für einen anderen Bewerber entschieden. Wir wünschen dir viel Erfolg bei der weiteren Suche!"
Vermeide ausführliche Begründungen – sie führen oft zu Diskussionen und sind meist nicht hilfreich.
Fazit: Mit guter Organisation zum perfekten Mitbewohner
Ein WG-Casting zu organisieren ist Arbeit, aber es lohnt sich. Mit der richtigen Vorbereitung, den passenden Fragen und einem strukturierten Ablauf findest du nicht nur irgendjemanden für das freie Zimmer – sondern jemanden, mit dem das Zusammenleben Spaß macht.
Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Bereite dich vor: 8-12 Bewerber einladen, 25-30 Minuten pro Casting, alle Mitbewohner einbinden
- Stelle die richtigen Fragen: Alltag, Ordnung, Sozialleben, Kommunikation – so lernst du die Person wirklich kennen
- Nutze smarte Tools: Mit einem Online-Buchungssystem sparst du dir den Koordinations-Stress
- Entscheide gemeinsam: Bauchgefühl plus rationale Kriterien, Veto-Recht für alle
- Kommuniziere klar: Absagen gehören dazu – kurz, freundlich, ohne lange Erklärungen
Du stehst vor der Herausforderung, Casting-Termine mit vielen Bewerbern und allen WG-Mitgliedern zu koordinieren? Mit unserem kostenlosen Tool erstellst du in wenigen Minuten eine Buchungsseite. Bewerber wählen selbst einen passenden Slot – und du hast automatisch den Überblick, wer wann kommt. So bleibt mehr Zeit für das, was wirklich zählt: die Menschen kennenzulernen.